Diese Liste, die erstmals 2017 veröffentlicht wurde, dient als Grundlage für Maßnahmen zur Überwachung und Kontrolle von Antibiotikaresistenzen
Die aktualisierte Liste umfasst 15 Familien antibiotikaresistenter Erreger, die in die Kategorien „kritisch“, „hoch” und „mittel” eingestuft wurden.
Kritische Priorität
In der Kategorie der kritischen Priorität finden sich Gram-negative Bakterien, die gegen Reserveantibiotika resistent sind. Dazu gehören Acinetobacter baumannii und verschiedene Erreger aus der Ordnung der Enterobacterales sowie Rifampicin-resistente Mycobacterium tuberculosis.
Diese Einstufung basiert auf ihrer Fähigkeit, Resistenzgene zu übertragen, der Schwere der von ihnen verursachten Infektionen und Erkrankungen sowie ihrer erheblichen globalen Krankheitslast, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
Hohe Priorität
Die Aufnahme von Salmonella und Shigella in die Kategorie hoher Priorität spiegelt ihre zunehmende Resistenz gegen bestehende Behandlungen und die hohe Infektionslast wider, die mit diesen Erregern verbunden ist.
Zu den weiteren Erregern mit hoher Priorität gehören antibiotikaresistente Pseudomonas aeruginosa und Staphylococcus aureus aufgrund ihrer globalen Bedrohung, insbesondere im Gesundheitswesen. Auch Neisseria gonorrhoeae wurde in diese Kategorie aufgenommen, da multiresistente Stämme die Behandlungsoptionen einschränken. Ein weiterer Erreger von besonderer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit ist der antibiotikaresistente Enterococcus faecium, der aufgrund seiner Fähigkeit, Resistenzelemente über das gesamte One-Health-Spektrum zu übertragen, als besonders wichtig eingestuft wird.
Mittlere Priorität
In der Kategorie mittlerer Priorität listet die BPPL 2024 Streptokokken der Gruppen A und B, Streptococcus pneumoniae und Haemophilus influenzae auf. Dies weist auf einen dringenden Handlungsbedarf hin, insbesondere im Hinblick auf vulnerable Bevölkerungsgruppen in ressourcenarmen Umgebungen.
Quelle: INFEKTIO_letter