Hygienische Anforderungen an das Trinkwasser in der Praxis
Die hygienischen Anforderungen an das Trinkwasser werden durch die Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung – TrinkwV) geregelt. Das in Dialysepraxen verwendete Warm- und Kaltwasser für den menschlichen Gebrauch muss der TrinkwV entsprechen.
Risiken für die Trinkwasserqualität im Trinkwassersystem der Praxis
Risken bestehen in einer möglichen Verunreinigung des externen Wasserversorgungssystems oder der Verunreinigung des internen Wasserversorgungssystems durch z.B. technisch-bauliche Maßnahmen, Veränderungen im Trinkwassersystem durch Neubau, Rekonstruktion, Verwendung ungeeigneter Materialien oder längerer Stagnation (> 72 h).
Anforderungen an Geräte und Flüssigkeiten für die Hämodialyse
Grundsätzlich sollte beachtet werden:
- Die Angaben der Gerätehersteller zu den Dialysegeräten sind zu beachten!
- Der oder die Hersteller haben dem Betreiber Informationen bereitzustellen, wie das Gesamtsystem auch im Hinblick auf die Einhaltung der hygienischen Qualität zu handhaben ist.
- Wasseraufbereitungs-Anlagen sollen den Anforderungen der DIN EN ISO 235000-1:2019 und DIN ISO 23500-2 genügen.
- Die sichere Desinfizierbarkeit von Umkehrosmose und Verteilersystem soll mit möglichst einfachen und sicheren Maßnahmen gewährleistet sein.
- Möglichst thermisch-desinfizierbare Wasseraufbereitungs- und Leitungssysteme bei Neuinstallationen.
- Verwendung geeigneter Materialien, Verbindungstechnik zur Vermeidung von Biofilmbildung.
- Leitungsführung in totraumfreier oder totraumarmer Ausführung.
- Technische Sicherheitsvorrichtungen, z.B. Leckagesensoren mit entsprechenden Schnittstellen für das Kontroll- oder Überwachungssystem.
- Gemäß Trinkwasserverordnung und DIN EN 1717 muss das Trinkwassersystem vor dem Zurückfließen des aufbereiteten Wassers geschützt werden.
Wasserqualität in der Hämodialyse
Änderungen in der chemischen Zusammensetzung des Trinkwassers können dazu führen, dass die ursprüngliche Auslegung der Wasseraufbereitungsanlage nicht mehr ausreicht, um Dialysewasser in der erforderlichen Qualität herzustellen.
Chemische Kontaminationen können Einfluss auf die Funktion der Wasseraufbereitungsanlage haben oder werden u.U. nicht ausreichend zurückgehalten. Dies kann zu einer negativen Beeinflussung physiologischer Prozesse beim Dialysepatienten führen oder toxische Auswirkungen haben.
Weitere Informationen
Viele weitere Informationen stellt Ihnen die Deutsche Gesellschaft für angewandte Hygiene in der Dialyse – DGAHD e.V. u.a. in der Leitlinie für angewandte Hygiene in der Dialyse zur Verfügung.