DIE NÄHE ZU PATIENTINNEN UND PATIENTEN IST IN GEFAHR
NEUE AUFKLÄRUNGSKAMPAGNE VON KBV UND KVEN INFORMIERT ÜBER AKTUELLE SITUATION IN DER AMBULANTEN GESUNDHEITSVERSORGUNG
Die Hausärztin weiß, dass ihre Patientin gerade eine schwierige Scheidung durchgemacht hat. Die Gynäkologin kennt die Enttäuschung ihrer Patientin, die schon lange versucht, schwanger zu werden. Und der Orthopäde weiß, dass sein Patient schon früher Probleme mit dem Knie hatte. All das wissen sie, weil sie sich Zeit für ihre Patientinnen und Patienten nehmen – Zeit, die sie eigentlich gar nicht haben. Trotz langer Arbeitszeiten bleibt nur wenig Zeit für Patientinnen und Patienten, Bürokratie und nicht ausgereifte
Digitalisierungsmaßnahmen kosten zu viele Ressourcen.
Diese besondere Nähe zu ihren Patientinnen und Patienten ist etwas Besonderes, eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung – und leider ist sie in Gefahr. Die aktuellen politischen Rahmenbedingungen, mit denen die ambulant tätigen Ärzte und Psychotherapeuten konfrontiert werden, machen es ihnen immer schwerer. Um die politischen Entscheiderinnen und Entscheider und die breite Bevölkerung auf die Missstände aufmerksam zu machen, starten die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Kassenärztlichen Vereinigungen die neue Kampagne „Wir sind für Sie nah.“ Denn eines hat nicht zuletzt eine bundesweite Umfrage in den Praxen gezeigt: Alle Kolleginnen und Kollegen arbeiten gern – aber sie sind erschöpft.
Kampagnenstart im April mit TV-Spots, Plakaten und in den sozialen Medien
Die Kampagne startet am 22. April 2024 mit einer Pressekonferenz in Berlin und öffentlichkeitswirksamen TV-Spots auf unterschiedlichen Kanälen. Sie wird von der Berliner Kommunikationsagentur
ressourcenmangel umgesetzt. Deutschlandweit werden mit Kampagnenstart Plakate und digitale Anzeigen mit den emotionalen Motiven zu sehen sein; zudem werden Anzeigen in den sozialen Netzwerken geschaltet, um eine möglichst breite Öffentlichkeit zu erreichen. Die Kampagnenseite www.rettet-die-praxen.de bietet weitere Informationen zu den Hintergründen der Kampagne.
Zudem wurden in einer ersten Ankündigungsphase bereits ab dem 2. April politische Entscheiderinnen und Entscheider über zielgruppenspezifische Online-Medien wie Branchen-Newsletter und Podcasts gezielt auf die kommende große Kampagne aufmerksam gemacht.
Hintergründe zur Produktion
Für das Shooting der Kampagnenmotive hatten die KVen einen großen Bewerbungsaufruf gestartet. Die Resonanz war riesig: Innerhalb einer Woche hatten sich über 300 Interessierte Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit einem Foto oder kurzen Video beworben, um die Kampagne zu unterstützen.
Am Ende wurden sieben Ärztinnen und Ärzte und eine Psychotherapeutin zu einem Shooting in Berlin eingeladen. Bei der Auswahl wurde zum einen darauf geachtet, möglichst viele Fachrichtungen darzustellen; zum anderen darauf, dass Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Regionen in Deutschland dabei sind.
In echten Praxisräumlichkeiten in Berlin standen sie Anfang März vor der Kamera von Fotografin Lina Grün, um mit Models in der Rolle der Patientinnen und Patienten alltagsnahe Praxissituationen nachzustellen. Zusätzlich wurden Videointerviews geführt, um über die Situation in den Praxen zu sprechen. Diese Videos werden im Laufe der Kampagne sowohl auf der Kampagnenwebsite als auch auf den Social-Media-Kanälen der Kampagne ausgespielt.
Neben dem Shooting wurden Mitte März zwei Kampagnenfilme durch den kalifornischen Regisseur Ashkan Memarian umgesetzt. Das Besondere dabei: Die Szenen wurden so gedreht, dass sie aus Sicht der Ärztinnen und Ärzte als auch der Patientinnen und Patienten erzählt werden.