Informationskampagnen

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Frühe Hilfen

Seit 2008 gibt es  im Saarland das Landesprogramm „Frühe Hilfen“. Es ist ein präventives, niedrigschwelliges Beratungs- und Unterstützungsangebot für Schwangere und junge Familien mit Kindern bis zum 6. Lebensjahr.  Ziel ist, ein gesundes  Aufwachsen von Kindern zu fördern.  Insbesondere sollen damit Schwangere und Eltern in schwierigen Lebenslagen so früh wie möglich erreicht werden, um einer Kindeswohlgefährdung durch individuelle Beratung und bedarfsgerechte Hilfen vorzubeugen. Kinder, die in belasteten Lebenslagen aufwachsen, tragen ein großes Risiko einer gesundheitlichen und psychosozialen Entwicklungsgefährdung.

Prävention und Gesundheitsförderung ist eine originäre ärztliche Tätigkeit. Von daher nehmen Ärztinnen und Ärzte, die Schwangere, Kinder und ihre Familien betreuen, im Bereich der Frühen Hilfen eine wichtige Rolle ein, weil sie oftmals und  frühzeitig psychosoziale Problemlagen erkennen, damit gezielt beraten und die Familien zur rechtzeitigen Annahme von Hilfen motivieren können.

Als Ansprechpartner für Ärztinnen und Ärzte, aber auch für andere Gesundheitsprofessionen und für hilfesuchende Eltern bei psychosozialen Problemlagen wurden in allen Landkreisen und im Regionalverband Saarbrücken Koordinierungsstellen Frühe Hilfen eingerichtet, besetzt mit einer Kinder- und Jugendärztin des Gesundheitsamtes und einer Sozialarbeiterin des Jugendamtes. Damit ist die Möglichkeit einer besseren Abstimmung und Zusammenarbeit von Gesundheitswesen und Jugendhilfeseite mit ihren unterschiedlichen Angeboten zur bedarfsgerechten Unterstützung von Familien und ihren Kindern im frühen Bereich gegeben.

An diese Stellen können Sie als Ärztinnen und Ärzte die Familien verweisen, auch mit Einverständnis der Familie den Kontakt zur Koordinierungsstelle selber herstellen.

Frühe Hilfen brauchen aber auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen allen Professionen, die Kinder und die Familien betreuen. Deshalb  wurden regional und überregional Netzwerke Frühe Hilfen aufgebaut. Diese Netzwerke haben durch persönliche Begegnungen und gemeinsame Fortbildungen über die Handlungsmöglichkeiten und Grenzen der einzelnen Akteure dazu beigetragen, die interdisziplinäre Kooperation zu fördern und laden zur Mitarbeit und Besuch der regionalen Netzwerkkonferenzen ein. 

Sie können die Familien bei Hinweisen auf eine problematische Eltern-Kind-Interaktion oder schon bei beginnenden Auffälligkeiten in der Entwicklung und im Verhalten der Kinder auch frühzeitig gezielt an Therapeuten, Fachambulanzen, Frühförderstellen oder sonstige weitere Leistungserbringer verweisen.

Notfallnummern der Jugendämter und Familienzentren

Notfallnummern der Jugendämter und Familienzentren

Im Einvernehmen mit den Jugendämtern der Landkreise hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie einen Flyer konzipiert, in dem Ansprechpartner und Anlaufstellen für Kinder- und Jugendliche in den Kreisen sowie im Regionalverband zusammengestellt sind, die z.B. in Krisensituationen helfen können.

„Das Schweigen brechen“

– so lautet der Titel einer bundesweiten Kampagne, die die Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, Dr. Christine Bergmann, im September gestartet hat. Die Kampagne möchte dazu aufrufen, dass Betroffene den Mut finden, ihr  – zum Teil jahrzehntelanges – Schweigen zu brechen. Anlass sind die zahlreichen Missbrauchsfälle, die vor einigen Monaten bekannt geworden sind.

Neben Flyern, Postkarten etc. sind auch Fernseh- und Kinospots geplant.  Eine bundesweite telefonische Anlaufstelle, an die sich Betroffene, aber auch Angehörige und Menschen, denen Fälle von sexuellem Missbrauch in ihrer Umgebung auffallen, wenden können, wurde eingerichtet:

0800 22 55 530 (kostenlos) 

Die Kampagne richtet sich an die breite Öffentlichkeit. Durch die Einbeziehung unterschiedlicher Kooperationspartner (Schulen, Freizeiteinrichtungen, etc.) sollen möglichst viele Menschen erreicht werden.

Weitere Informationen sowie Flyer und Postkarten können Sie auf externen Seiten unter “Weiterführende Links” herunterladen.

Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs:

Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin a.D
Glinkastraße 24
10117 Berlin

Telefonische Anlaufstelle:
0800-22 55 530
(kostenfrei)

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