Das Bild zeigt eine junge Frau, die mit Papiertaschentüchern und einer Decke auf der Couch ist und einen Atemwegsinfekt hat.
Bild: Alexander Raths/Stock.Adobe.com

Es ist wieder so weit – Erkältungszeit! Erregerwissen und organisatorische Maßnahmen schützen sowohl Patienten als auch das Praxisteam

Erreger

Atemwegs­infektionen werden durch unterschiedliche Viren ausgelöst, darunter Influenzaviren, SARS-CoV-2, RSV, Rhinoviren und andere Atemwegs­erreger.

Das Infektionsgeschehen wird gem. RKI momentan hauptsächlich durch Rhinoviren, Parainfluenzaviren und SARS-CoV 2 bestimmt.

Rhinoviren, Parainfluenzaviren und SARS-CoV 2 sind Erreger, die sich nur innerhalb lebender Zellen vermehren können. Sie werden hauptsächlich durch Tröpfchen oder Partikel aus der Luft übertragen. Eine Übertragung durch Schmierinfektion ist ebenfalls möglich.

Virenprävention – Für jedes Virus die richtige Desinfektion

Verschiedene Viren-Typen erfordern passende Desinfektionsmittel mit unterschiedlichen Wirkungsspektren.  Überprüfen Sie anhand der Herstellerhinweise ob das in der Praxis verwendete Händedesinfektionsmittel beispielsweise gegen Rhinoviren wirksam ist.

Das Rhinovirus ist ein sog. unbehülltes Virus, d.h. Sie benötigen ein Produkt mit einem viruziden Wirkungsspektrum.

Das Influenzavirus, das Parainfluenzavirus und das SARS-CoV 2 Virus sind sog. behüllte Viren, zur Inaktivierung muss das Produkt welches Sie in der Praxis anwenden, das Wirkungsspektrum begrenzt viruzid oder begrenzt viruzid PLUS umfassen.

Zur Inaktivierung der unbehüllten Noroviren, Rotaviren oder Adenoviren, welche in der kalten Jahreszeit ebenfalls öfter auftreten, benötigen Sie ein Produkt mit dem Wirkungsspektrum begrenzt viruzid PLUS.

Organisatorische Maßnahmen in der Praxis

Wartezimmer

  • Desinfektionsmittel für Patienten bereitstellen
  • Abstand zwischen den Wartenden
  • Zeitschriften entfernen
  • Spielzeug täglich desinfizieren
  • Regelmäßig durchlüften

Patienten-Empowerment

  • Beziehen Sie die Patienten aktiv in den Infektionsschutz mit ein.
  • Informieren Sie die Patienten über Hygienemaßnahmen wie z.B. die Husten- und Nies-Etikette, korrektes Händewaschen und wie wichtig die Händedesinfektion ist.
  • Visualisieren Sie die Hygienemaßnahmen, indem Sie Poster und Plakate in der Praxis anbringen z.B. wie die Händedesinfektion richtig durchgeführt wird.

Terminplanung

  • Wenn möglich, planen Sie die Termine so, dass sich möglichst wenige Patienten gleichzeitig in der Praxis aufhalten.
  • Für Patienten mit einer Virusinfektion oder Verdacht auf eine Virusinfektion ist zu empfehlen, eine Infektionssprechstunde einzurichten.

Hygienemaßnahmen in der Praxis

  • Haut- und Handkontaktflächen am Point-of-Care und in der unmittelbaren Patientenumgebung desinfizieren.
  • Arbeitsflächen, Oberflächen, Türklinken und Lichtschalter regelmäßig reinigen ggf. desinfizieren.
  • Regelmäßige Lüftung der Behandlungsräume
  • Risikobasiert Mund-Nasen-Schutz anlegen

Insbesondere in der kalten Jahreszeit ist die konsequente und gewissenhafte Umsetzung der vorgestellten Maßnahmen ein wichtiger Faktor zur Vermeidung von Virusinfektionen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung eines sicheren Praxisbetriebs.

Unser Referent für Hygiene Henning Adam berät Sie gerne zu Fragen, welche die hygienischen Prozesse und Strukturen in der Arztpraxis betreffen.

Herr Adam unterstützt Sie konkret und erläutert – u.a. auch in unseren Workshop-Seminaren – was zwischen den Zeilen der Hygieneverordnung steht, wie Sie ein schlankes, aber den Anforderungen genügendes Hygienekonzept mit individuellen Hygieneplänen für Ihre Praxis entwickeln und wie Sie Praxisabläufe im Hinblick auf die Hygiene optimieren, Hygienerisiken erkennen und managen und sich auf behördliche Begehungen vorbereiten können.

Facebook
Drucken
eMail